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Die größten Mythen zum Plastikproblem in den Ozeanen

Plastik: Um unsere Ozeane zu reinigen, müssen wir zuerst verstehen, womit sie tatsächlich verschmutzt sind. Möglicherweise sind es nicht die Dinge, die Sie vermutet hätten.

Wenn Sie an die Plastikverschmutzung im Meer denken, stellen Sie sich vielleicht Flaschen und Plastikverpackungen vor, die auf der Meeresoberfläche schwimmen. Sie denken an einen „siebten Kontinent“, der ausschließlich aus Plastikmüll besteht oder vielleicht daran, wie dieser Müll durch einige verschmutzte Flüsse direkt in die Ozeane fließt. Die Lösung besteht demnach darin, diesen schwimmenden Müll zu beseitigen und zu vermeiden, dass Plastik in die Flüsse gelangt. Doch in Wirklichkeit ist es nicht so einfach, denn diese Bilder der Plastikverschmutzung der Ozeane entsprechen nicht unbedingt den Tatsachen.

Mythos: Das Meer vom schwimmenden Plastik reinigen genügt

Ein neuer Bericht von Plastic Odyssey, einem in Frankreich ansässigen Projekt zur Reduzierung der Plastikverschmutzung, räumt mit gängigen Mythen über das Plastikproblem der Ozeane auf. Nehmen Sie sich dieses ikonische Bild von Plastik vor, das auf den Wellen schwimmt. Ein Mythos besagt, dass der Ozean gereinigt werden kann, indem man diesen schwimmenden Müll sammelt; aber das wäre viel zu einfach und würde lediglich ganz geringe Auswirkungen haben. Tatsächlich schwimmt nämlich weniger als 1 % des Plastiks der Ozeane an der Oberfläche.  

Das bedeutet nicht, dass es kein Plastik gibt, von dem das Meer gereinigt werden muss. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 schwimmen 1,13 Millionen Tonnen Plastik auf der Meeresoberfläche. Aber das macht weniger als 0,6% der gesamten Plastikverschmutzung aus – ein kleiner Bruchteil der 198 Millionen Tonnen Plastik, die seit den 1950er Jahren in die Ozeane gekippt wurden. Wo ist der Rest? Wissenschaftler sind sich nicht sicher, aber es könnte an die Küsten zurückgedrängt, auf den Grund versenkt oder in Mikropartikel aufgelöst worden sein.

Mythos: Die Fischindustrie trägt die Hauptschuld an der Plastikverschmutzung

Ein weiterer Mythos hat damit zu tun, woher all das Plastik stammt. Wenn Sie zum Beispiel den Film Seaspiracy gesehen haben, denken Sie vielleicht, dass die Fischindustrie der Hauptschuldige ist. Aber das meiste Plastik, das in den Ozeanen landet, stammt aus Müll, der an Land − insbesondere an den Küsten − anfällt. Maritime Quellen der Plastikverschmutzung (von denen die Fischerei nur eine ist) tragen 1,75 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr bei, eine kleine Menge im Vergleich zu den 9 Millionen Tonnen Verschmutzung an Land, die jährlich in die Ozeane gelangt.

Die Zerstörung der Mythen im Plastic Odyssey-Bericht ist keineswegs das Ergebnis neuer Studien, sondern basiert auf einer genaueren Untersuchung der bereits bestehenden Forschung. Simon Bernard, CEO von Plastic Odyssey und ehemaliger Offizier der Handelsmarine, sagt, er habe vier Jahre damit verbracht, die Ursache dieser Missverständnisse zu finden und zu versuchen, die Meeresverschmutzung besser zu verstehen. Einige der Missverständnisse geschahen, weil wissenschaftliche Studien falsch berichtet wurden, wie die Statistik, dass 90% der Meeresverschmutzung durch Plastik von nur 10 Flüssen stammt. Die Studie ergab tatsächlich, dass 10 besonders verschmutzte Flüsse für 90% des gesamten Plastiks verantwortlich sind, das aus Flüssen in die Ozeane gelangt. Diese 10 Flüsse tragen aber dennoch nur 1 % zur gesamten Plastikverschmutzung der Ozeane bei.

Andere Mythen sind wie das bereits erwähnte und oft vorherrschende Bild des auf der Meeresoberfläche schwimmenden Mülls als Hauptursache der Plastikverschmutzung. Der größte Teil dieses Plastiks ist eigentlich „eine Suppe aus Plastik-Mikropartikeln“, von denen viele für das menschliche Auge unsichtbar sind.

Das größte Problem stammt von den winzigen, nicht sichtbaren Partikeln

Obwohl Mikroplastik 94 % der geschätzten 1,8 Billionen schwimmenden Plastikteile im Great Pacific Garbage Patch ausmacht, sind dies doch nur 8 % der Gesamtmasse aus: Das größte Problem sind die winzigen Partikel, die man nicht sehen kann und die schwer zu beseitigen sind. Wenn man versucht, Mikroplastik zu sammeln, sammelt man gleichzeitig das Leben in den Ozeanen. Sobald das Mikroplastik im Meer ist, ist es daher fast unmöglich, es zurückzunehmen, ohne gleichzeitig die Umwelt zu schädigen.

Es gibt keinen Zauberstab, der nur Verschmutzung sammelt und alles wird gut. Das Problem ist wahrhaft komplex. Plastic Odyssey arbeitet jedoch an einer Lösung, indem das Unternehmen zu einem schwimmenden Labor und Recyclingzentrum werden soll, das 40.000 Seemeilen und 30 Länder im globalen Süden bereist. Dort soll den Einheimischen bei der Entwicklung von Abfallmanagementlösungen und Kunststoffalternativen geholfen werden.

Das Boot, einst ein ozeanographisches Forschungsschiff, soll Lösungen für die Plastikverschmutzung demonstrieren. Es wird das Plastik nicht schon auf See sammeln (obwohl es an Bord ein System haben wird, um Plastik in Treibstoff umzuwandeln). Stattdessen wird das Team daran arbeiten, zu verhindern, dass Plastik vom Land in den Ozean gelangt. Hier soll den Menschen geholfen werden, Lösungen für den Plastikmüll zu finden, den sie haben und nicht recyceln können. Zu den Partnern von Plastic Odyssey gehören unter anderem Greentech Innovation und die Global Partnership on Marine Litter sowie Unternehmen wie L’Occitane und die französische Bank Crédit Agricole.

Das Ziel von Plastic Odyssey, so Bernard, sei es, „die Vergangenheit aufzuräumen und die Zukunft aufzubauen.“ Es sollen Lösungen präsentiert und gefördert werden, die den Plastikkonsum beenden oder zumindest reduzieren können.“

fastcompany.com

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  1. Les raisons les plus courantes de l’infidélité entre couples sont l’infidélité et le manque de confiance. À une époque sans téléphones portables ni Internet, les problèmes de méfiance et de déloyauté étaient moins problématiques qu’ils ne le sont aujourd’hui.

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