Der Eimer ist fast voll. Wir haben noch 9% unseres globalen Kohlenstoffhaushalts übrig.

Wissenschaftler warnen davor, dass wir unser globales Kohlenstoffemissionsbudget fast erreicht haben. Wenn wir nicht endlich anfangen, die Emissionen zu reduzieren werden wir katastrophale Auswirkungen des Klimawandels erleben. Doch was bedeutet das überhaupt? Wie stark haben die Kohlenstoffemissionen in den letzten Jahrzehnten wirklich zugenommen? Diese animierte Grafik zeigt deutlich, wie nahe wir dem Erreichen eines Wendepunkts sind.

Die Grafik zeigt unsere Atmosphäre als einen Eimer, der die begrenzte Menge an Treibhausgasen darstellt, die sie aufnehmen kann, bevor wir die 1,5-Grad-Marke für die Erwärmung erreichen. Mit den Jahren steigen die Kohlenstoffemissionen immer schneller an.

Diese Emissionen sind nach Ländern farblich gekennzeichnet, so dass wir sehen können, für wie viel Kohlenstoffausstoß die Vereinigten Staaten, China, Indien und die Europäische Union im Vergleich zu allen anderen Ländern der Welt verantwortlich sind. Diese Regionen standen im Mittelpunkt, erklärt Rob Jackson, Professor für Geowissenschaften an der Stanford University und Vorsitzender des Global Carbon Project, denn zusammen sind sie für mehr als die Hälfte der weltweiten CO2-Verschmutzung verantwortlich.

Im Jahr 2019 sehen wir, dass der Eimer fast voll ist. Auf den Punkt gebracht: Wir haben noch 9% unseres globalen Kohlenstoffhaushalts übrig. Das sind bei unseren derzeitigen Emissionsraten etwa 10 Jahre.

Jackson hat die Grafik zusammen mit Alistair Scrutton und Jerker Lokrantz von Future Earth erstellt, einem internationalen Forschungsprogramm mit dem Ziel, Wissen über die Umwelt und den Klimawandel aufzubauen. Diese Animation wurde am Ende der COP25-Klimakonferenz der Vereinten Nationen veröffentlicht.

„Ich wollte … veranschaulichen, welche Länder den größten Teil der Verschmutzung in die Atmosphäre gebracht haben“, sagt er. „Wichtiger ist, dass ich die Geschwindigkeit oder das Tempo, mit dem die Emissionen zugenommen haben, aufzeigen möchte. … Es ist eine Möglichkeit, die Menschen dazu zu bringen, über die Endlichkeit nachzudenken. Jeder versteht, was passiert, wenn man einen Eimer überfüllt: Schlimme Dinge passieren“, sagt er. „Es ist eine einfache Art und Weise, um zu veranschaulichen, dass die Atmosphäre nicht unendliche Fähigkeiten hat, Treibhausgase zurückzuhalten, bevor schlimme Dinge passieren“, sagt er.

Es gibt allerdings gute Neuigkeiten: Die Wachstumsrate der Kohlenstoffemissionen ist in diesem Jahr gesunken. Aber es gibt auch eine Menge schlechter Nachrichten: 2019 wurde immer noch eine Rekordzahl von Treibhausgasen in unsere Atmosphäre freigesetzt. Jackson hofft daher, die Menschen mit seiner Grafik zum Nachdenken anzuregen – was wir auch hoffen!

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