Stablecoins sind eine Form von Digitalwährung, deren Wert nicht durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, sondern an einen Basiswert gekoppelt ist. Das können etwa Währungen wie US-Dollar, Euro oder auch Gold sein. Beispiele sind Tether, USD Coin und Binance USD. 

Die Mehrheit der derzeit existierenden Stablecoins verwendet den Dollar als Referenzwert, aber viele sind auch an andere Währungen gebunden, die von Regierungen ausgegeben werden, wie beispielsweise Euro oder Yen. Infolgedessen schwankt der Preis von Stablecoins sehr wenig, im Gegensatz zu hochkarätigen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum, die anfällig für plötzliche Höhen und Tiefen sind.

Der erste Stablecoin, der 2014 erstellt wurde, war Tether, dem viele andere Stablecoins nachempfunden sind. Benutzer erhalten einen Token für jeden Dollar, den sie einzahlen. Theoretisch können die Token dann jederzeit wieder in die ursprüngliche Währung umgewandelt werden, auch zum 1:1-Wechselkurs.

Am 28. Juli 2021 waren rund 62 Milliarden US-Dollar an Tether ausstehend oder etwas mehr als die Hälfte der 117 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung aller Stablecoins weltweit. Der zweitgrößte ist als USD Coin bekannt und hat eine Marktkapitalisierung von etwa 27 Milliarden US-Dollar.

Warum Stablecoins wichtig sind

Ursprünglich wurden Stablecoins hauptsächlich zum Kauf anderer Kryptowährungen wie Bitcoin verwendet, da viele Kryptowährungsbörsen keinen Zugang zum traditionellen Bankgeschäft hatten. Sie sind meist nützlicher als von Ländern ausgegebene Währungen, da Sie sie 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und überall auf der Welt verwenden können – ohne sich auf Banken verlassen zu müssen. Geldüberweisungen dauern Sekunden.

Ein weiteres nützliches Merkmal von Stablecoins ist, dass sie mit sogenannten Smart Contracts auf Blockchains arbeiten können, die im Gegensatz zu herkömmlichen Verträgen keine rechtliche Vollmacht erfordern. Der Code in der Software bestimmt automatisch die Bedingungen der Vereinbarung und wie und wann das Geld überwiesen wird. Dies macht Stablecoins auf eine Weise programmierbar, die Währungen nicht sein können.

Smart Contracts haben die Verwendung von Stablecoins nicht nur für den nahtlosen Handel, sondern auch für Kredite, Zahlungen, Versicherungen, Vorhersagemärkte und dezentralisierte autonome Organisationen ermöglicht – Unternehmen, die mit begrenzten menschlichen Eingriffen arbeiten.

Befürworter sind der Meinung, dass der Geldtransfer über Stablecoins im Vergleich zu Fiat-Währungen* schneller, billiger und einfacher in Software zu integrieren ist. 

Andere sagen, dass der Mangel an Regulierung große Risiken für die Finanzsysteme schafft. In einem Artikel ziehen die Ökonomen Gary B. Gorton und Jeffery Zhang eine Analogie zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als Banken ihre eigenen privaten Währungen herausgaben. Sie sagen, dass Stablecoins zu den gleichen Problemen führen könnten, die in dieser Zeit beobachtet wurden, als es häufige Runs gab, weil sich die Leute nicht über den Wert von privat ausgegebenen Währungen einigen konnten.

Besorgt, dass Stablecoins Risiken für das Finanzsystem darstellen könnten, haben auch die Aufsichtsbehörden in letzter Zeit größeres Interesse daran bekundet.

*Der Euro, der US-Dollar, der Schweizer Franken und viele mehr – alle aktuellen, von Regierungen unterstützten Währungen werden als Fiatwährungen oder Fiatgeld bezeichnet. Die Bezeichnung trifft auf alle Währungen zu, die nicht an den Preis eines Rohstoffes wie Gold oder Silber gebunden sind.

Quelle: fastcompany.com / coinmarketcap.com