Kurz gesagt: Viele würden diese CO2-Produkte in Kunststoffen verwenden, aber sie haben Bedenken, wenn es um Speisen und Getränke geht.

• Würden Sie kohlensäurehaltige Getränke trinken, die mit Kohlendioxid aus dem Schornsteinen einer Fabrik oder eines Kraftwerks hergestellt werden?
• Wie würden Sie sich fühlen, wenn sich das eingefangene Kohlendioxid in den Spielsachen Ihres Kindes oder im Beton unter Ihrem Haus befindet?

Die Technologie zur Erfassung klimaerwärmender Kohlendioxidemissionen aus Schornsteinen und sogar aus der uns umgebenden Luft existiert bereits; ebenso die Technologie, die dieses Kohlendioxid zur Herstellung von Produkten wie Kunststoffen, Beton, kohlensäurehaltigen Getränken und sogar Treibstoffen für Flugzeuge und Autos verwendet.

Diese Kombination – bekannt als CO2-Abscheidung und -Nutzung – könnte Milliarden Tonnen Kohlendioxidemissionen aufnehmen, wenn die Technologien weltweit in einer Reihe von Sektoren eingesetzt würden.

Aber dafür muss die Öffentlichkeit diese neuen Produkte akzeptieren. Werden sie das? Diese Frage haben Ingenieure, die an Technologien zur CO2-Abscheidung arbeiten, und Sozialpsychologen untersucht.

Ein Schlüssel zum Erfolg: CCU* schafft wirtschaftlichen Wert

Studien zeigen, dass die Welt zur Stabilisierung des Klimas bis 2050 mehr tun muss, als nur die Treibhausgasemissionen zu stoppen. Zusätzlich müssen riesige Mengen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt werden. Bäume, Böden und Ozeane speichern natürlicherweise etwas Kohlendioxid, aber menschliche Aktivitäten produzieren etwa fünfmal mehr, als die Natur verarbeiten kann.

Aus diesem Grund sind Technologien, die Kohlendioxid wiederverwenden können, um die Verwendung fossiler Brennstoffe zu vermeiden – oder noch besser, es in langlebigen Produkten wie Zement einzuschließen – unerlässlich.

Der Schlüssel zum Potenzial der CO2-Abscheidung und -Nutzung liegt darin, dass diese Produkte einen wirtschaftlichen Wert haben. Dieser Wert kann Unternehmen den Anreiz geben, die zur Verlangsamung des Klimawandels erforderliche Technologie auf globaler Ebene einzusetzen.

Die CO2-Abscheidungstechnologie selbst ist nicht neu. Ursprünglich wurde abgeschiedenes Kohlendioxid verwendet, um Öl und Gas aus alten Bohrlöchern zu treiben. Sobald die Emissionen, typischerweise aus einem industriellen Schornstein, über einen komplexen chemischen Filter aufgefangen wurden, können sie tief unter die Erde gepumpt und in erschöpften Öllagerstätten oder porösen Gesteinsformationen gelagert werden. Das verhindert, dass das Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt, wo es zum Klimawandel beitragen kann.

Aber durch die Speicherung von Kohlendioxid im Boden entsteht kein neues Produkt. Das Fehlen einer wirtschaftlichen Rendite – gepaart mit Bedenken hinsichtlich der unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid – hat die Einführung der Technologie in den meisten Ländern verlangsamt.

Wie stehen die Menschen zu Produkten auf Kohlendioxid-Basis?

Bei vielen Produkten, die mit abgeschiedenem Kohlendioxid hergestellt werden, hängt der Erfolg davon ab, ob die Öffentlichkeit sie akzeptiert.

Dazu wurde nun eine groß angelegte Studie durchgeführt, um die öffentliche Wahrnehmung von Produkten auf Kohlendioxidbasis in den USA zu untersuchen. Es wurden über 2.000 Umfrageteilnehmer gefragt, ob sie bereit wären, verschiedene Produkte auf Kohlendioxidbasis zu konsumieren oder zu verwenden, darunter kohlensäurehaltige Getränke, Lebensmittelbehälter aus Kunststoff, Möbel aus Schaumstoff oder Kunststoff und bruchsicheres Glas.

Die Studie brachte zutage, dass die meisten Menschen wenig über die Abscheidung und Nutzung von Kohlenstoff wussten. 69 % waren jedoch offen für die Idee, nachdem sie erfahren hatten, wie sie funktioniert und wie sie dazu beiträgt, die zum Klimawandel beitragenden Emissionen zu reduzieren.

Es gab eine Ausnahme, als nach verschiedenen Arten von Produkten gefragt wurde, die Menschen möglicherweise verwenden würden: Weniger Menschen – nur 56 % – waren offen für die Verwendung von abgeschiedenem Kohlendioxid in kohlensäurehaltigen Getränken.

Den Teilnehmern der Umfrage wurden Illustrationen gezeigt, die Produkte auf Kohlendioxidbasis erklären. Sicherheit war vielen Teilnehmern der Umfrage ein Anliegen. Ein Drittel wusste nicht, ob diese Produkte ein Gesundheitsrisiko darstellen könnten, andere dachten, sie würden es tun. Es ist wichtig zu verstehen, dass Produkte, die mit abgeschiedenem Kohlendioxid hergestellt werden, denselben Sicherheitsbestimmungen unterliegen wie herkömmliche Materialien, die in Lebensmitteln und Konsumgütern verwendet werden. Dazu gehört das Herausfiltern unerwünschter Schadstoffe im Rauchgas, bevor das Kohlendioxid in kohlensäurehaltigen Getränken oder Kunststoffen verwendet wird.

Wenn Kohlendioxid als Rohstoff verwendet wird, wird es chemisch stabil, sobald es zur Herstellung eines Produkts verwendet wird, d. h. Kohlendioxid, das zur Herstellung von Kunststoff verwendet wird, wird nicht von selbst wieder gasförmig.

Was viele möglicherweise nicht wissen, ist, dass der Großteil des bereits verwendeten Kohlendioxids bereit ein Nebenprodukt fossiler Brennstoffe aus dem Dampf-Methan-Reformierungsprozess ist. Dieses Kohlendioxid wird häufig bereits auf unterschiedliche Art und Weise verwendet, wie zum Beispiel für die Herstellung von Trockeneis, die Durchführung bestimmter medizinischer Verfahren und das Versetzen Ihrer Lieblingslimonade mit Kohlensäure.

Insgesamt wurde festgestellt, dass die Menschen offen für die Verwendung dieser Produkte waren und dieser Trend alle Altersgruppen, Bildungsstufen und politischen Ideologien durchzog.

Im Jahr 2020 wurden weltweit über 77 Millionen Tonnen Kohlendioxid abgeschieden, aber die Verwendung dieses Kohlendioxids hinkt hinterher. Eine Anwendung, die sich schnell ausdehnt, ist die Verwendung von Kohlendioxid zum Aushärten oder Härten von Beton. Ein Unternehmen namens CarbonCure beispielsweise hat bisher über 90.000 Tonnen abgeschiedenes Kohlendioxid dauerhaft in Beton gespeichert.

Vor kurzem haben Unilever und Partner ein Pilotprojekt durchgeführt, um bei der Herstellung von Waschmitteln Ethanol auf fossiler Basis durch Ethanol auf Kohlendioxidbasis zu ersetzen, wodurch die damit verbundenen Ethanolemissionen deutlich reduziert werden. Beides sind kostenwettbewerbsfähige Methoden zur Abscheidung und Nutzung von Kohlendioxid und sie zeigen, warum die Abscheidung und Nutzung von Kohlendioxid die marktfreundlichste Möglichkeit sein könnte, Kohlendioxid in großem Maßstab zu entfernen.

Innovatoren können die öffentliche Wahrnehmung verbessern

Einige aufkommende Technologien könnten dazu beitragen, die wahrgenommenen Risiken der Aufnahme von Kohlenstoff aus Industrieemissionen zu bewältigen.

Beispielsweise führt eine Coca-Cola-Tochter ein Pilotprojekt durch, bei dem Kohlendioxid direkt aus der Umgebungsluft mittels Direct Air Carbon Capture-Technologie abgeschieden und dann in Getränken verwendet wird. Obwohl es derzeit teuer ist, wird erwartet, dass die Kosten für die direkte CO2-Abscheidung aus der Luft sinken werden, je weiter diese verbreitet ist und dass die Bedenken möglicher Gesundheitsrisiken sinken könnten.

Die wichtigsten Schritte können darin bestehen, die Öffentlichkeit über das Verfahren und den Wert von Produkten auf Kohlendioxidbasis aufzuklären. Unternehmen können Bedenken ausräumen, indem sie offen darüber sprechen, wie sie Kohlendioxid verwenden, warum ihre Produkte sicher sind und welche Vorteile sie für das Klima haben.

*CCU = Carbon Capture and Utilization

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Lucca Henrion ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Global CO2 Initiative an der University of Michigan; Joe Árvai ist Professor für Psychologie und Direktor des Wrigley Institute for Environmental Studies am USC Dornsife College of Letters, Arts and Sciences; Lauren Lutzke ist Doktorandin am USC Dornsife College of Letters, Arts and Sciences; und Volker Sick ist Arthur F. Thurnau Professor, DTE Energy Professor für Advanced Energy Research und Direktor der Global CO2 Initiative an der University of Michigan.

Dieser Artikel wurde von The Conversation unter einer Creative Commons-Lizenz neu veröffentlicht. Lesen Sie den Originalartikel.

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