Die verheerenden Auswirkungen des Fracking auf unsere Gesundheit und unseren Planeten, ganz zu schweigen von seinem Beitrag zum Klimawandel, sind äußerst gut dokumentiert. Was jedoch nicht so gut verstanden wird, ist, wie es sich auf unsere psychische Gesundheit auswirkt.
Lärm und Unsicherheit
Wie sich herausstellt, so die Soziologin Stephanie Malin von der Colorado State University in The Conversation, lautet die Antwort, dass Fracking auch große Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat. Sie schreibt, dass das Problem in zweifacher Hinsicht besteht: Einerseits ist es der Stress, verursacht durch den erhöhten Lärm in der Gegend und andererseits das Gefühl der Ohnmacht, etwas dagegen tun zu können.
Malin zitiert ihre eigene Forschung in der Zeitschrift Energy Research & Social Science und argumentiert, dass Fracking beispielsweise in ganz Colorado zu ernsthaften Problemen der psychischen Gesundheit führt − und dass die Betroffenen dabei übersehen werden.
„Was stressig ist, sind die Unbekannten und die Art und Weise, wie diese Industrie die ganze Zeit hinter einem Vorhang arbeitet“, sagte eine Lehrerin, die in der Nähe eines Fracking-Standorts wohnt, zu Malin. „Man kennt die Chemikalien, die sie abpumpen, nicht, hat keine Ahnung, wo sie das Wasser herbekommen. Man weiß nicht, wie sehr diese Tanks undicht sind… Für mich ist das stressig, dieses Nichtwissen.“
Menschen werden übergangen
Ein Teil des Problems, schrieb Malin, ist die Art und Weise, wie diese Fracking-Projekte in der Nähe der Häuser der Menschen durchgeführt werden. Sie beschreibt Gemeindetreffen, die im Grunde stundenlange Präsentationen von Ölfirmen sind, bei denen Hunderte von Einheimischen in nur wenigen Minuten ihre Bedenken äußern können − ein Prozess, der nicht gerade vertrauensbildend wirkt.
Um dies zu beheben, fordert sie die Regierungsbeamten auf, den Städten nicht nur transparente Informationen über Fracking-Projekte zur Verfügung zu stellen, sondern den Menschen auch mehr Möglichkeiten zu geben, sich tatsächlich zu Wort zu melden.
„Wir sind im Moment Laborratten“, sagte ein pensionierter Stadtarbeiter zu Malin. „Und wir haben keine Ahnung, welche Auswirkungen das in 20 Jahren haben wird.“
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