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Earth Overshoot Day 2020 nach hinten verschoben

Covid-19 schob den Earth Overshoot Day 2020 nach hinten. Können wir das ebenfalls, ohne die Wirtschaft dabei zu zerstören? Der Tag, der den Moment markiert, an dem wir die Ressourcen der Erde für ein Jahr aufgebraucht haben, war dieses Jahr der 22. August. Und er war der späteste seit Jahren.

Unser Planet hat keine unendliche Menge an Ressourcen. Und sie erneuern sich auch nicht unendlich schnell. Es gibt eine begrenzte Anzahl an Bäumen, eine begrenzte Anzahl an Metallen und eine bestimmte Anzahl an Kohlenstoff, der von unseren Ozeanen gebunden werden kann. Und wir erschöpfen diese Ressourcen jedes Jahr noch bevor sie wieder aufgefüllt werden können.

Covid-19 und der Earth Overshoot Day 2020

Die Forschungsgruppe Global Footprint Network quantifiziert dies jedes Jahr, indem sie den Earth Overshoot Day berechnet. Das ist der Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Und dieser Tag kommt normalerweise leider weit vor dem 31. Dezember.

In diesem Jahr fällt der Earth Overshoot Day auf den 22. August. Das ist nicht großartig, wenn man bedenkt, dass wir die Ressourcen für 12 Monate bereits nach acht Monaten aufgebraucht haben und wir uns jedes Jahr aufs Neue verschulden. Aber es ist eine Verbesserung gegenüber 2019, als der Earth Overshoot Day schon am 29. Juli landete. Das bedeutet, dass wir das Datum um drei Wochen nach hinten verschoben haben, und zwar dank der COVID-19-Lockdowns, durch die die Emissionen zumindest vorübergehend reduziert wurden.

Verschiebung durch Planung nicht durch Katastrophe

Das ist insofern ermutigend, als es zeigt, dass es möglich ist, den Earth Overshoot Day nach hinten zu verschieben. Doch Lockdowns sind nicht unbedingt ein idealer oder nachhaltiger Weg, um unsere Treibhausgasemissionen zu reduzieren. „Das Ziel ist es, den Tag durch Planung zu verschieben, und nicht durch eine Katastrophe“, sagt Mathis Wackernagel, der Gründer des Global Footprint Network. „Wir wollen keine Verschiebungen durch Katastrophen, weil das einfach schmerzhaft ist.“

Historisch gesehen kam der Earth Overshoot Day jedes Jahr früher und früher gekommen. Im Jahr 2016 war es um den 8. August, 2017 um den 2. August, 2018 um den 31. Juli und 2019 um den 29. Juli soweit. Im Jahr 2000 war es noch Ende September.

CO2-Fußabdruck 2020 bis zum 22. August um 14,5% gesunken

Es ist nicht das erste Mal, dass das Datum nach hinten verschoben wurde, doch „noch nie wurde es so weit nach hinten verschoben“, sagt Wackernagel. Die Ölkrise von 1980 und die Rezession von 2009 haben das Datum beispielsweise jeweils um höchstens einige Tage nach hinten verschoben. Für die ersten drei Monate des Jahres 2020 gab es nach Angaben der Internationalen Energieagentur einen Rückgang des Energieverbrauchs um 3,8% und der Emissionen um 5%. Unter Berücksichtigung des gesamten Kohlenstoffzyklus − Landnutzungsänderung, Kohlenstoffbindung usw. − schätzt das Global Footprint Network, dass unser gesamter Kohlenstoff-Fußabdruck vom 1. Januar 2020 bis zum 22. August um 14,5% gesunken ist. Der wirtschaftliche Abschwung hat auch unsere Nachfrage nach Forstprodukten verringert. Die kanadische Forstindustrie berichtet, dass die Holzernte in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um etwa 60% reduziert wird.

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen diese Emissionsreduktionen und die Verlangsamung der Entwaldung unbedingt fortgesetzt werden. „Die Reduzierungen, die wir in diesem Jahr erlebt haben, sind auf dem richtigen Weg mit den jährlichen Reduzierungen, die wir von nun an sehen sollten“, sagt Wackernagel. Das mag schwer vorstellbar sein, da dieser Fortschritt mit verheerenden wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen verbunden war.

Sie denken vielleicht, wie Wackernagel es ausdrückt: „Du meine Güte, so viel Elend nur um diese Reduzierungen zu erreichen. Wie sollen wir das noch einmal schaffen? Und ist es das wert?“ Aber das liegt daran, dass wir diese Reduzierung durch eine Katastrophe erreicht haben, nicht durch Absicht. Wenn wir uns anstrengen, alle Möglichkeiten ausloten, geeint und mit Plan vorgehen, könnten wir einen bequemeren Weg finden, um dieses Ziel zu erreichen.

fastcompany.com

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